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Als ich mich eines warmen Mittags auf Kreta wiederfand, spürte ich plötzlich all die Jahre, als Berufskraftfahrer und Kraftverkehrsmeister in ganz Europa wie in einem Staubfilm verblassen.

  • Mein Name ist Jakob Diener, ich bin freiberuflicher Redakteur, Journalist und Kraftverkehrsmeister.
  • Die Kilometer, die ich hinter mir hatte, die Grenzübertritte, die Brücken, Tunnel und endlosen Autobahnabschnitte – sie alle dienten diesem Augenblick:

In einem kleinen kretischen Dorf (Margarites) irgendwo zwischen Olivenhainen und schroffen Felsen, hielt ich an einer schlichten Taverne an, hungrig, doch erwartungsvoll.

  • Der Kampf mit dem schweren Lkw war kein Kinderspiel gewesen:
  • Enge Bergstraßen, brennende Sonne, die Last, die sich in jeder Steigung spürbar machte.
  • Aber ich hatte gezielt das Ziel Kreta gewählt – und nun, mit Blick auf das tiefblaue Meer am Horizont, wusste ich:
  • Es hat sich zu 1.000 % gelohnt.
  • Ich bestellte eine Lamm Haxe zum Mittag.

Doch nicht irgendein Braten:

  • Was ich in jenem Lokal serviert bekam, war ein kleines Wunder aus Erde und Feuer.
  • Die Haxe war in einem traditionellen Tontopf gar gar gezogen, im offenen Feuer geschmort, auf Kreta oft als Variante des „Kleftiko“ bekannt – jener alte Brauch, Fleisch im Erdofen – als Ort des Widerstands und der Freiheit – zu garen.

Zutaten für die Lamm Haxe (traditionell kretisch):

  • • 1 Lamm Haxe (ca. 1 kg)
  • • 3 EL Olivenöl
  • • 2 Knoblauchzehen, fein gehackt
  • • 1 Zitrone (Saft)
  • • 1 TL getrockneter Oregano
  • • ½ TL Thymian
  • • ½ TL glatte Petersilie
  • • 2 Lorbeerblätter
  • • ½ TL grobes Meersalz
  • • etwas frisch gemahlener Pfeffer
  • • 1 Prise Muskat oder Zimt (optional für die typische Tiefe)

Garzeit:

  • • In einem verschlossenen Ton-Topf bei ca. 160 °C etwa 3 – 4 Stunden, bis das Fleisch zart ist und sich vom Knochen löst.
  • • Zwischendurch nur selten öffnen – der Dampf gart das Fleisch gleichmäßig und hält es saftig.

Ich war so fasziniert, dass ich hinter die Theke schlich und einen Blick in die Küche riskierte:

  • Dort loderten Kohlen unter Steinplatten, Schmorlinge standen in Töpfen, und der Koch wendete die Haxe behutsam mit langen Zangen.

  • Der Duft von Kräutern, Rauch und gebräunter Haut war hypnotisch – ich wusste, das würde in meinem Gedächtnis bleiben.

Beilage – Gemüse aus frischem Spinat:

  • • 300 g frischer Spinat
  • • 2 EL Olivenöl
  • • Salz, Pfeffer
  • • etwas Dill und glatte Petersilie
  • • optional: Einige Minzblätter für frische Note.
  • Der Spinat wurde sanft blanchiert, dann mit Olivenöl, Kräutern und Gewürzen in der Pfanne geschwenkt – schlicht, frisch, vollkommen griechisch.

Dazu – traditionelles Graubrot (Horiatiko Psomi):

  • • 400 g Weizenmehl (Type 1050)
  • • 100 g Hartweizengrieß
  • • 10 g Salz
  • • 15 g frische Hefe
  • • 300 ml lauwarmes Wasser
  • • 1 EL Olivenöl

Zubereitung:

  • • Alles zu einem elastischen Teig verkneten und 2 Stunden gehen lassen.
  • • Zu einem Laib formen, leicht mit Wasser bepinseln und in Mehl wälzen.
  • • Bei 220 °C 45 Minuten backen, bis eine goldbraune, knusprige Kruste entsteht.
  • Zum Aufnehmen des köstlichen Suds war dieses Brot ideal – es sog jeden Tropfen auf und verband sich perfekt mit den Kräutern und dem Fleisch.

Weinbegleitung:

  • • Ein reifer spanischer Tempranillo – vorzugsweise aus Rioja oder Ribera del Duero.
  • • Harmoniert mit geschmortem Lamm durch seine weichen Tannine, Würze und Fruchtfülle.

Auf Nachfrage erfuhr ich, dass der ältere Tavernenbesitzer einst in Spanien Urlaub gemacht hatte und seitdem überzeugt von diesem Wein war – so sehr, dass er ihn in Griechenland weiterführte.

Der Augenblick war mehr als ein Mittagessen.

  • Es war eine Liebeserklärung an Wege und Abende, an Erschöpfung und Genuss.
  • Das Knistern des Feuers, der Duft von Kräutern, das Geräusch, wenn das Messer in das weiche Fleisch glitt, das Brot, das gierig jeden Tropfen aufsaugte, und der Wein, der langsam in der Kehle brannte – all das verschmolz in einem sinnlichen Moment.

Ich saß da mit Blick auf die Inselwelt, erschöpft vom Fahren, beseelt vom Geschmack – und wusste:

  • Heute immer Kreta!

2 thoughts on “Heute immer Kreta!

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